Donnerstag, 7. Januar 2010

Weg mit der Fluppe ?!? Tag 1




ich bin seit Jahren Raucher. Lasst mich überlegen... ja es sind 15-17 Jahre. Und seit einiger Zeit sehr starker Raucher. So um die 30-50 Zigaretten am Tag sind normal.
Nun kämpfe ich mit mir. Ich könnte es ja mal wieder versuchen...
Nein, ernsthaft, ich glaube ich versuche es einmal im Jahr. Oder anders, ich nehme mir vor, es zu versuchen! Die Glimmstengel loszuwerden.
Heute ist wieder so ein Tag. Der Tabak ist alle. Ich müsste erst welchen kaufen. Kein großes Ding, 15 Minuten laufen und ich bin in dem Laden. Kleingeld für den Automaten um die Ecke habe ich keins.
Er war gestern schon knapp, aber da war Feiertag. Mit ein bisschen am Riemen reißen und mit der Uhr rauchen reichte der Tabak dann gerade eben so.

Jetzt bin ich knapp über eine Stunde auf und *puh*, wer Raucher ist, kennt mein Leiden.
Das "Suchen" hat begonnen". Das heißt:
Ich gehe immer an einen anderen Tisch, um mir eine Zigarette mit dem Stopfautomat zu fertigen. Nur da steht aber nichts mehr. Habe ich gestern alles verräumt. Also stehe ich auf, und... ja, setze mich wieder. Weiß nicht wohin mit meinen Händen.
Grad ist es besonders schlimm. Frühstück gehabt (10 Uhr) und so schön eine gute Tasse Kaffee trinken.... und jetzt eine Zigarette *seufz*
Ich glaube, das wird ein sehr sehr langer Tag...

Das eklige Gefühl der Leere beginnt einzusetzen. Es ist so unendlich schwer zu beschreiben. Mein ganzer Körper fühlt sich komisch an. Ich kaue auf meiner Zunge herum. Meine Haut kribbelt überall. Irgendwie scheint mein Blut anders zu fließen. Mein Gesicht fühlt sich taub an. Ja und meine Nerven halt *lacht*
Ich werde nun mal nach meinen Onlinespielen schauen. Vielleicht lenkt mich das ja ein wenig ab.

Mittagszeit. Ich grübel, was ich essen mag. Ich bin total zapplig. Ich mag sooo gerne eine rauchen. Hilfe, wie soll ich den Tag überstehen. Es ist erst 12 Uhr! Im Moment könnte ich glatt die Wand hochgehen. Oder sonst was tun, nur um endlich eine Zigarette zu bekommen.
Die Versuchung in den Nachbarort laufen und mir Tabak zu kaufen ist sehr groß... Das eklige Gefühl von Leere hört nicht auf. Ja, ich weiß, es sind erst ein paar Stunden und es wird mich Tage quälen.

Ich habe mich bewusst entschieden, auch auf irgendwelche Hilfsmittel wie Nikotinpflaster etc. zu verzichten. Wenn ich es nicht so schaffe, egal wie schwer es ist, werden die Hilfsmittel es auch nicht schaffen. Es verlängert nur die Sucht.
Und ich fühle mich nicht als Versager, wenn es nicht klappt. Ich habe etliche Versuche hinter mir. 5 Monate war mein längster Erfolg. 5 Monate mit Entzugserscheinungen, weil ich die 5 Monate Nikotinpflaster genommen habe.
Ich hoffe, das es leichter ist, die erste Woche vielleicht mit brutaleren Entzugserscheinungen zu überstehen, dann aber lässt es allmählich nach. Vielleicht irre ich mich auch...
Dann gibt es eben irgendwann einen neuen Versuch. Irgendwann schaffe ich es!

14 Uhr das Suchen war erfolgreich. Mist. Habe noch 2 Zigaretten gefunden. Eine habe ich nun geraucht. Wow war die schnell alle. Und mir ist es schwindlig. Vor allem im Kopf scheint sich alles zusammen zu ziehen. Brrrr. Normal merkt man das ja gar nicht. Und das wird mein Problem des Entzuges nicht eben lindern. *seufz* Na, mal schauen was die nächsten Stunden passiert.

Langsam wird es kritisch. Die Zigaretten sind endgültig alle. Und es ist erst 17 Uhr. 3 Stunden kann ich noch einkaufen gehen. Gefährlich. Ich habe seit Stunden stechende Kopfschmerzen. Nicht das erste Mal bei dem Entzug von Nikotin. Ich bin gereizt und zapplig. In meinem Lieblingsspiel ist heute auch nicht sonderlich viel los. Keine echte Ablenkung.

19.15 Uhr und bald geschafft. Die Geschäfte schließen in 45 Minuten. Morgen muss ich einkaufen gehen. Komme ich nicht drumherum. Aber ich hoffe dann ist es besser. Wichtig ist heute. Mein Tag wird noch 3-4 Stunden dauern. Ich habe Chancen.
Aber jetzt schaue ich erst einmal nach einem Abendbrot. Und dann was das TV für heute Abend anbietet. Ich bin sicher, es folgt noch ein Eintrag hier, ehe ich dann das Ganze öffentlich mache.

Kurz vor 22 Uhr. Mein Film ist fast zu Ende und der Tag muss dann auch enden. Jetzt am Abend ist es wider ganz schlimm. Ich kaue ins Leere, bin nervös, unruhig. Ich stehe ständig auf, laufe einige Schritte hin und her. Meine Haut juckt wie verrückt. Mein Kopf fühlt sich ganz komisch an.

Aber dennoch: Herzlichen Glückwunsch. Ich habe Tag eins überstanden. Schauen wir was morgen passiert.

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